In vielen Häfen gehören heute WLANs über die man drahtlos einen Internetzugang bekommt zum selbstverständlichen Service. Selbst in Ankerbuchten findet man immer wieder Netze z. B. von Hotels, in die man sich als Trittbrettfahrer einklinken kann. Oft scheitert dies nur an der Reichweite des eigenen Computers. Wenn man weiß wie, kann man dessen Reichweite mit geringen Investitionen beträchtlich erhöhen.

Zunächst muss man wissen, dass es sich WLAN um Mikrowellen handelt, die sich wie sichtbares Licht ausbreiten. Es kommt also darauf an, dass sich die Antennen des WLAN-Umsetzers an Land und die des eigenen PCs "sehen" können. Jede Wand dazwischen dämpft das Signal erheblich.

Es ist leicht einzusehen, dass eine solche Forderung mit einem in einen Laptop eingebauten WLAN-Anschluss nicht zu realisieren ist. Das funktioniert nur über relativ kurze Entfernung. Deutlich besser wird das, wenn man einen externen an USB anschließbaren Adapter benutzt. Allein dadurch, dass dessen Antenne nicht mehr innerhalb des Laptopgehäuses ist, erhöht sich die Reichweite beträchtlich. Noch wesentlich weiter steigern lässt sich dies, indem man die Antenne möglichst hoch anbringt. Dabei darf man allerdings nicht den Fehler machen die Antennenzuleitung über ein Koaxkabel zu verlängern. Bei der Betriebsfrequenz von 2,5 GHz wäre dessen Dämpfung viel zu hoch, so dass fast keine HF mehr an der Antenne ankäme. Das Problem lässt sich leicht lösen indem man den ganzen Adapter hoch montiert. Die Entfernung zum PC wird damit nur noch durch die zulässige Länge der USB-Leitung beschränkt. Hochfrequenz gibt es an dieser Stelle nicht mehr.

In der Praxis arbeite ich derzeit mit einem WLAN-USB-Adapter der Firma ALFA. Da der in keiner Weise wetterfest ist, hänge ich ihn nur bei Bedarf provisorisch mit einem Bindfaden unter den Baum oder das Bimini. Über das standardmäßig vorhandene Kabel erweitert um eine 3 m USB-Verlängerung wird er mit dem Laptop auf dem Navi-Tisch verbunden. Das funktioniert wunderbar und ich bekomme damit stabile Verbindungen zu WLANs, die mit dem im Laptop eingebauten Anschluss überhaupt nicht wahrnehmbar sind. In freien Ankerbuchten ohne störende Gebäude sind Entfernungen von weit über einem Kilometer überhaupt kein Problem.

Natürlich gibt es "bessere" Geräte. Diese bringen allerdings auch keine größere Reichweite sondern lediglich höheren Schutz gegen Umwelteinflüsse. Ihr Preis ist dementsprechend, man könnte eine Vielzahl ALFAs dafür kaufen. M. E. lohnt eine solche Investion für die meisten von uns nicht. Wenn das Ding kaputt geht, kauft man halt einen neuen. Bei dem Preis ist das kein Problem. Meiner hält allerdings schon mehr als 2 Jahre. Gebrauchsspuren sieht man ihm obwohl er ständig auf- und wieder abgebaut wird nicht an.

Abraten möchte ich von Experimenten die Reichweite mit Richtantennen erhöhen zu wollen. Um diese erfolgreich auszurichten muss der Standort der Gegenstation bekannt sein, was in der Praxis selten der Fall ist. Außerdem wir das Boot vor Anker schwojen, was eine ständige Neuausrichtung zur Folge hätte. Auch die Investition in vertikal stärker bündelnde Antennen um ein paar wenige dB Gewinn zu schinden lohnen m. E. nicht. In einer Ankerbucht mit freier Sicht braucht man das nicht und in Marinas mit vielfältiger Reflektion der Strahlung bringt es nicht viel. Das Geld kann man anderswo sinnvoller anlegen.