Stromversorgung durch Sonnenkollektoren

Wenn man längere Zeit ohne Landstrom ist, liegt

der Gedanke an Sonnenkollektoren nahe.

Wenn man gern längere Seestrecken segelt oder wie wir eine Schwäche für einsame Ankerbuchten hat, kommt irgendwann der Wunsch nach einer alternativen Stromversorgung auf, um für das Nachladen der Bordbatterie nicht immer auf den Motor angewiesen zu sein. Im Mittelmeer, wo wir uns derzeit herumtreiben, liegt es nahe dafür Photovoltaik einzusetzen. (Ich verwende im Folgenden die umgangssprachlichen Begriffe "Solarzellen" bzw. "Solarmodule" oder "Sonnenkollektoren", wohl wissend, dass das nicht ganz korrekt ist.)

Bereits vor einigen Jahren habe ich auf meiner Hompage beschrieben, wie ich die solare Stromversorgung auf meinem Boot umgesetzt habe. Einige Nachfragen veranlassen mich jetzt, meine Überlegungen zur Dimensionierung einer solaren Stromversorgung mal etwas allgemeingültiger, unabhängig von den speziellen Verhältnissen bei mir an Bord, zu beschreiben.

Ehe man sich überhaupt mit der Erzeugung elektrischer Energie an Bord beschäftigt, muss man zunächst den Bedarf kennen. Der resultiert aus der Leistung und Einschaltdauer aller Verbraucher. Wie man ihn ermittelt habe ich bereits ausführlich beschrieben. Idealerweise wird die verbrauchte elektrische Leistung zeitgleich erzeugt. Ist das nicht möglich, muss auf Pufferbatterien zurückgegriffen werden, was auf unseren Booten der Normalfall ist.

  Basis des Strommanagements

  ist ein Batteriecontroller.

Nehmen wir einmal an, wir hätten einen täglichen Bedarf von 100 Ah, dann müssten wir jeden Tag auch diese 100 Ah erzeugen. Gelänge das nicht, müssten wir den Mehrbedarf der Batterie entnehmen und am nächsten Tag umso mehr erzeugen. Es ist leicht einzusehen, dass auch eine größere Batterie die Zeit bis zur nächsten Ladung lediglich etwas strecken kann. Es wird aber kaum möglich sein, über mehrere Tage ausschließlich auf Batteriestrom zurückgreifen zu können. Praxis ist deshalb nebeneinander über mehrere, unterschiedliche Möglichkeiten der Stromerzeugung zu verfügen. Eine Solaranlage wird man schon aus Platz- aber auch aus Kostengründen kaum auf einen denkbaren Maximalbedarf auslegen, sondern so, dass die Zeit bis zur Nachladung durch Land- oder Generatorstrom deutlich gestreckt wird. Erfahrungsgemäß ist das einfacher als es sich anhört. In der Praxis auf See beobachtet man den Ladezustand der Batterie genauso, wie das Wetter. Zeigt der Batteriecontroller bereits am Morgen ein Ladungsdefizit, das erfahrungsgemäß am Tag niemals ausgeglichen wird, schaffen wir bspw. bereits dann einen Grundvorrat mit der Lichtmaschine, da bei leerer Batterie diese besonders effizient arbeitet. Die vollständige Ladung machen dann über den Tag die Kollektoren mit geringerem Strom.

Die Auslegung einer solaren Stromversorgung ist sehr von den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten auf einem Boot abhängig. Mit den folgenden Ausführungen möchte ich einige Anregungen zu eigenen Überlegungen geben.

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Sonnenkollektoren 2/4 Daten